Chemie, Farben & Lacke:

Der deutschen Chemieindustrie ist aufgrund ihrer Funktion als Schlüsselproduzent von Vorleistungsgütern eng mit vielen anderen Branchen in Deutschland verwoben und nimmt daher eine sehr bedeutende Rolle in der Gesamtwirtschaft ein. Etwa zwei Drittel der chemischen Produkte gehen nicht an Endverbraucher*innen, sondern werden beispielweise in der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau oder in der Verpackungsindustrie weiterverarbeitet.

Aktuelle Entwicklungen und Trends

Die chemische Industrie ist der drittgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland und umfasst unter anderem mit der Pharmazeutischen Industrie, der Spezialchemie, der Kosmetikindustrie sowie der Farben- und Lackindustrie eine Vielzahl unterschiedlicher Branchen. Mit einem Umsatz von mehr als 227 Mrd. EUR und fast einer halben Millionen Beschäftigten ist sie zudem auf Platz eins in Europa.1 Als eine der energieintensivsten Branchen in Deutschland steht die chemische Industrie zum einen selbst vor der Herausforderung ihre Produktionsprozesse klimafreundlicher zu gestalten. Auf der anderen Seite nimmt sie ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Erreichung von Klimazielen anderer Branchen und Wirtschaftsbereiche ein. Wichtige Stichworte sind hier etwa Grüner Wasserstoff, nachhaltige Kunststoffe oder Kreislaufwirtschaft.

Investoren

Die Branche ist grundsätzlich sowohl für strategische- als auch für Finanzinvestoren interessant. Strategen stärken mit Investitionen bzw. Desinvestitionen ihr Portfolio und konzentrieren sich auf ihre Nische. Finanzinvestoren treten mitunter bei Carve-Outs von größeren Unternehmen als Käufer auf. Zudem spielt das Thema Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund der zu erreichenden Klimaziele eine große Rolle. Sowohl bei Strategen als auch bei Finanzinvestoren werden daher vor einem Investment bzw. Desinvestment gezielt „Kosten und Nutzen“ im Hinblick auf ESG-Kriterien abgewogen. Entsprechend sind für Investoren besonders diejenigen Unternehmen attraktiv, die bereits im Zusammenhang mit klimafreundlichen Technologien einen Fußabdruck vorweisen können.

Bewertung

Die enorme Unsicherheit mit Blick auf die Energieversorgung in Europa im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges und die daraufhin deutlich gestiegenen Energiepreise haben der energieintensiven Chemieindustrie zugesetzt. Dies hat sich auch auf den M&A-Markt ausgewirkt und Spuren in den Bewertungen hinterlassen.

1Verband der Chemischen Industrie e.V.: „Chemiewirtschaft in Zahlen 2022“; https://www.vci.de/vci/downloads-vci/publikation/chiz-historisch/chemiewirtschaft-in-zahlen-2022.pdf, abgerufen am: 09.01.2022

 

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